Kel Bra'Luu

  • Typ: Pirat
  • Spezies: Mensch
  • Geschlecht: Männlich
  • Status: Arm dran, na wohl eher Arm ab...
  • Zitate: "Wenn ich sie ganz freundlich zur Luftschleuße rausbitten dürfte, dort können sie dann einen Beschwerdebrief aufsetzen."
    "LUFTSCHLEUSE, RAUS!!!"
    "[@%&$&$], verdammter Mist, daß muß das schwitzende Polyrelais der Repulsor-Stabilisatoren sein, was da grad durchgeschmort ist."
    "Fremdes Schiff, bereiten sie sich darauf vor geentert zu werden. Leisten sie keinen Widerstand, dann passiert ihnen nichts."
    "ZyrRha, ins Quadlaser-Turret mit dir, wir kriegen Ärger..."

Unser Lieblingspirat erblickte vor 24 Standardjahren auf Gartila Prime das Licht der 2 Sonnen des Systems. Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Kel kam gar nicht auf Gartila Prime zur Welt, sondern auf einem kleinen Asteroidenmond von Gartila Prime: Hulbrat's Rock.
Auch das mit dem Licht der beiden Sonnen ist eigentlich gelogen, denn Kel wurde im dem mehr als dürftig beleuchteten Sklavenlager einer illegalen Spice-Mine geboren. Ja, richtig, seine Eltern waren Spice-Sklaven, die tagtäglich in absoluter Finsternis nach diesem wertvollsten aller Rauschmittel schürften. Zwar gab es auf Hulbrat's Rock kein Glitterstim, aber im Hazu-Sektor war das Zeug von Hulbrat's Rock mit das Beste was es für Credits zu kaufen gab.

Schon in sehr jungen Jahren begann Kel seine beiden Eltern zu verachten, da es ihm nicht einleuchten wollte mit welcher Ergebenheit sie sich ihrem Schicksal fügten und warum sie nicht aufbegehrten. Kel verstand es allerdings sich mit den Wärtern gut zu stellen, anfangs durch seine kindliche Naivität, später dann aus kühler Berechnung heraus. In seinem ganzen Leben mußte Kel nur einmal in die stockdunklen Minen hinab um nach Spice zu schürfen, dann organisierte der Wachschichtleiter, daß Kel als minderjähriger Spice-"Kurier" in die unteren Ränge der "Organisation" auf Gartila Prime aufgenommen wurde.

Mit dem Verstreichen der Jahre wurde Kel vom lausigen Päckchen-Kurier zum Leiter eines ganzen Vertriebsnetzes und damit zum waschechten Spice-Schmuggler, zwar nur auf globaler Ebene, aber immerhin. Kel blickte nie zurück auf die Zeit im Lager und als er vom Tod seiner Eltern durch ein Mondbeben erfuhr berührte dies ihn nur sehr wenig.
Etwas anderes krempelte sein Leben aber ziemlich drastisch um: Kel war gerade 20 Standardjahre alt, da kam das Imperium nach Gartila Prime. Und die Imperialen räumten erst einmal mit den korrupten Behörden auf und ersetzten sie durch ihre eigenen und zerschlugen die unzähligen "Schattenorganisationen" die im Gartila-System blühten. Kel erkannte die Zeichen der Zeit und verließ mit den anderen Ratten zusammen das sinkende Schiff der "Organisation".
Doch auch imperiale Beamte haben einen Preis und so konnten "geschäftstüchtige" Personen nach einer gewissen Übergangsphase wieder ihren diversen Betätigungsfeldern nachgehen. Die personellen Engpässe, die die "Maßnahmen" des Imperiums in der kriminellen Unterwelt von Gartila Prime verursachten, nutzte Kel um seine eigene Position zu konsolidieren und auszubauen. Als nach Monaten der Umstrukturierung so etwas die Normalität in die Schattenwirtschaft von Gartila Prime einkehrte, war Kel im Besitz eines Ghtroc-Freighters und zum interstellaren Spice-Schmuggler avanciert.

So aussichtsreich hätte Kel's Schmugglerzukunft sein können, hätte ihn nicht einer der imperialen Bürokraten, die auf Kel's Gehaltsliste standen, hochgehen lassen. Tja, gehen sie nicht über Los, ziehen sie nicht 2000 Credits ein...

Wäre Kel heute Pirat, wenn er sich das hätte gefallen lassen? Wohl eher nicht. Bevor Kel in ein Arbeitslager deportiert werden konnte oder - die Macht sei mit ihm - in eine Spice-Mine, startete er einen waghalsigen Fluchtversuch, der damit endete, daß er als frisch angeheuerter Deckputzer an Bord eines Piratenschiffes Gartila Prime verließ. Legen wir lieber das Deckmäntelchen des Schweigens über die Tatsache das Kel's linker Arm dabei auf Gartila Prime zurückblieb.

Das war vor 17 Standardmonaten. Die Piraten erkannten bald Kel's Potential besonders im Hinblick auf Schiffsbedienung und -wartung und spendierten ihm ein kybernetisches Implantat als Ersatz für den fehlenden linken Arm. Der Arm war wohl mal Bestandteil eines modular aufgebauten Wartungsdroiden gewesen und leistet Kel noch heute gute Dienste.

Richtig gefallen hat es Kel bei den Piraten nicht, denn er war schon immer der Meinung, daß es besser ist die Leute zu betrügen und zu hintergehen, als zu berauben und zu mißhandeln. Während der Zeit bei den Piraten machte Kel auch reinen Tisch mit seiner Spice-Vergangenheit und schwor sich diese Droge zu bekämpfen, wo immer er eine Chance sah!!

Als dann die Sache mit ZyrRha al'Achonda passierte und Kel mit ZyrRha zusammen die Piraten-Organisation wechseln mußte, da begann in Kel der Plan zu reifen wieder etwas Eigenes aufzuziehen. Als Startkapital "borgten" sich die Beiden von Vangars Piraten-Organisation die ihnen liebgewonnene Rebel Yell und zogen als frisch gebackene Glücksritter hinaus um Reichtümer anzuhäufen und inneren Frieden zu finden. Logo ;-)

Charakterzüge

Kel ist ein verbitterter Mann, der in seinem kurzen Leben schon zu viele Dinge gesehn, erlebt und getan hat, als daß er noch ungezwungen Fröhlichkeit empfinden könnte. Der Vorteil dieser ganzen bedrückenden Erfahrungen ist, daß Kel in Streß- und Krisensituationen äußerst besonnen reagiert, denn was könnte jemanden schrecken, der schon in der Hölle war und zurückkam.
Sein Loyalität gilt in erster Linie sich selbst, ZyrRha und der Rebel Yell. Ehrlicherweise muß man aber sagen, daß ihn die Schrottmühle oftmals schon den letzten Nerv gekostet hat und Kel sich dann rosigere Zeiten herbei sehnt, in denen er den YT-600 generalüberholen und ausschließlich mit original Werkskomponenten reparieren würde. Ja, als Mann braucht man eben Träume.
Ein weiterer dieser Träume ist wieder einen echten linken Arm zu haben, oder wenigstens wieder eine 5-fingrige linke Hand. Zwei voll funktionsfähige Hände, welch ein Segen muß das sein. Doch Träume kosten Credits, viele, sehr viele Credits und deshalb ist zur Zeit die Habgier eine von Kel's dominierenden Charakterzügen. Erlaubt ist alles was harte Credits bringt, Söldnertum, Erpressung und Piraterie seien hier nur exemplarisch angeführt.
Im Grunde seines Herzens ist Kel aber kein schlechter Mensch, sondern nur ein kleiner Opportunist, der es immer wieder verstanden hat sein Fähnlein nach dem Wind zu hängen, den Schwanz rechtzeitig einzuziehen und wenn nötig Fersengeld zu zahlen. Lieber fünf Minuten feige als ein Leben lang tot! Dann schwimmt Kel halt mal einige Zeit mit dem Strom, bis er wieder Boden unter den Füßen und Oberwasser hat.
Nach Außen läßt Kel aber nur wenig von dieser inneren Wankelmütigkeit erkennen sonder verkörpert gerade ausgezeichnet den knallharten, kybernetisch verstärkten Weltraumpiraten ohne Skrupel und Moral.

The Way Down

 
       Das grelle Licht der zwei Sonnen von Gartila Prime zur Mittagszeit
       schmerzte seine Augen. Unbeirrt stolperte der Mann durch die
       menschenleere Gasse. Raus.
       Noch vor wenigen Sekunden war er in einer finsteren Verhörzelle
       eingesperrt gewesen; seine Augen hatten seit einem imperialen
       Standardtag kein Licht mehr gesehen, seine Kehle keinen Tropfen
       mehr gespürt. Raus.
       Er taumelte weiter den staubigen Weg Richtung Spaceport
       entlang. Hinter ihm hallten Schritte; Haken schlagen, um die
       nächste Ecke, durch einen Hinterhof. Raus.
       Die staubig Luft brannte in seinen Lunge und die unerbittliche
       Hitze der zwei Sonne zehrte an seinen Kräften. Nur noch über
       den Gat'yin-Platz. Raus.
       "Halt, stehenbleiben im Namen des Imperators". Nichts hören,
       weiter, nur noch 10 Meter. Raus.
       Schüsse zerschneiden die heiße Mittagsluft, er dreht sich weg,
       versucht abzutauchen, drei rote Hochfrequenz-Energie-Pulse
       finden ihr Ziel. In Zeitlupe, fällt eine Hand in den
       Staub während Blut wie eine Fontäne aus dem roten Klumpen
       Fleisch spritzt der einmal ein Arm war, den Boden tränkt und
       bizarre Muster an die weiße Hauswand malt. Raus.

       Schweißgebadet riß Kel Bra'luu die Augen auf. Immer wieder der
       selbe Traum. Immer wieder. 18 Monate war es nun her, daß er
       seinen linke Arm dank einiger schießwütiger Stormtrooper
       verloren hatte. 18 Monate und er konnte es immer noch nicht
       überwinden.
       Am absurdesten war die Tatsache, das er immer aufwachte, wenn
       er die Hand zu Boden fallen sah, weil ihn sein kybernetischer
       Ersatz immer aufweckte. Immer wenn die Hand fiel entkoppelte
       sich die abtrennbare Unterarmsektion seines Implantats und
       dadurch wurden seine höheren kognitiven Funktionen derart
       stimuliert, das Kel immer erwachte. Immer.
       Irgendein Feedback-Fehler des Implantats war das, irgendeine
       Übersteuerung.
       "Ich sollte es reparieren lassen", dachte sich Kel und schloß
       wieder die Augen...

Bild

Kel und sein Lieblings-Cyberdoc

Referenzen



© 2001 by Roland Härtel and Daniel "Worm" Benkmann (worm@daniworm.de)