Der Magierturm
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MagierturmDu schlängelst dich durch die Straßen Niedergoblinheims und bald stehst du vor dem gigantischen gelben Turm, der von Nahem noch größer erscheint, als von Weitem (Du glaubst, das hat irgendetwas mit "Zentralperspektive" zu tun). Ohne lange zu überlegen, öffnest du die kleine Tür am Fuße des Turms und beginnst die Wendeltreppe nach oben zu sprinten.

Nach 100 Stufen wird dir ziemlich warm.
Nach 150 Stufen hörst du auf zu sprinten.
Nach 231 Stufen fängst du an zu keuchen.
Nach 289 Stufen beginnen deine Füße zu schmerzen, aber das macht nichts, denn
Nach 357 Stufen spürst du deine Füße überhaupt nicht mehr.
Nach 378 Stufen wird die Luft ziemlich dünn.
Nach 413 Stufen beginnst du zu halluzinieren.
Nach 443 Stufen wünschst du dir, das ganze wäre nur eine Halluzination.
Nach 469 Stufen hast du es endlich geschafft! 9 Kilo in nur 30 Minuten abgenommen!
Nach 500 Stufen bist du schließlich halbtot im Labor des Magiers angekommen.

Der Raum, in dem du jetzt stehst, ist erstaunlich groß - viel größer als er eigentlich gemessen am Durchmesser des Turmes sein dürfte. Im Fackelschein - es gibt ein Fenster, aber dies ist verschlossen - erkennst du unscharf die Einrichtung, die aus mehreren Tischen, mit für dich völlig unbegreiflichen Apparaturen darauf, und vielen Schränken und Regalen besteht, die mit Fläschchen und anderen Gefäßen bestückt sind. In einer dunklen Ecke vermeinst du ein mit roter Farbe (du hoffst, daß es Farbe ist) auf den Boden gemaltes Pentagramm zu erkennen, aus dessen Richtung seltsam schabende Geräusche kommen. In einer anderen Ecke sind gerade einige Gnipfelzwurks mit Eimer und Besen zugange und reinigen ein paar Käfige, die scheinbar leer sind.

Gerade vermeinst du einen seltsamen Tentakel zu erkennen, der aus einem etwas abseits stehenden Käfig herausragt, als sich eine Gestalt scheinbar aus dem Nichts in dein Gesichtsfeld schiebt. Es handelt sich um einen Mann, den du auf Mitte 60 schätzt, und der eine weite blaue Robe mit seltsamen Zeichen trägt. Nachdem du deinen Blick über den stolzen, gut gepflegten Bart des Magiers gleiten hast lassen, wirst du ganz von seinen stahlgrauen Augen gefangen genommen. So sehr du es auch versuchst, du kannst dich von diesen Augen nicht mehr lösen und du weißt nicht wieviel Zeit vergangen ist, bevor dich der Magier mit wohlklingender Stimme anspricht: "Ich habe dich schon erwartet, mein Freund! Aber bitte setz dich doch!"

Bevor du weißt, was du eigentlich tust, findest du dich auf einem großen Sessel wieder, der dir zuvor gar nicht aufgefallen ist, während der Magier in einem Stuhl dir gegenüber Platz genommen hat. Immer noch starrst du auf seine Augen.
"Ah, ich sehe du bist weit gereist! Du weißt ja, daß ich mich brennend für Geschichten aus fremden Gegenden interessiere. Erzähle mir doch, wo du warst und was dich hierher führt!"

Gerne stehst du deinem Freund Rede und Antwort und erzählst ihm von allen deinen Erlebnissen auf deiner bisherigen Reise. Ja, die Worte sprudeln förmlich aus dir heraus und nach unbestimmter Zeit weiß der Magier wahrscheinlich mehr über dich als du selbst. Der Magier bricht seine Befragung ab und meint zu dir: "Das reicht für's erste! Und weil du so kooperativ warst, darfst du auch meine Bibliothek besichtigen. Aber ich warne dich: Sollte auch nur ein Buch beschädigt sein oder abhanden kommen, dann wirst du deines Lebens nicht mehr froh sein! Wenn du irgendwelche Informationen hast, die meine Bibliothek ergänzen könnten, dann berichte sie mir und mein Dank sei dir gewiß! Wenn du noch fragen hast, dann stehe ich dir auch gerne zur Verfügung. Entschuldige mich jetzt!"

Der Magier geht weg und setzt sich an einen Schreibtisch, an dem er wild auf einem Pergament zu kritzeln beginnt. Du erwachst aus deiner Trance und stehst etwas belämmert in der Gegend herum, als dir plötzlich eine Treppe auffällt, die wohl in die Bibliothek führen muß. Du könntest schwören, daß sie vorher noch nicht dagewesen ist! Wie auch immer, willst du nun


Bild vom Magierturm © 1998 by Stefan Günther

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