Die Anreise
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Hilflos stolperst du durch das dichte Unterholz, niedrig hängende Äste peitschen dir ins Gesicht und die Bäume versuchen dich durch geschicktes Plazieren ihrer Wurzeln zum stolpern zu bringen. Doch mutig beißt du die Zähne zusammen, ignorierst den Schmerz, deinen verstauchten Knöchel, deine zerstörte Frisur und rennst unbeirrt weiter.

In Gedanken verfluchst du den Tag, an dem du beschlossen hast, nach Weiden zu gehen. "In Weiden lebt noch das Abenteuer!", haben deine Freunde gesagt, aber gefunden hast du nur einen Haufen zurückgebliebener Bauerntrottel, für die das größte Abenteuer darin besteht, den Stall auszumisten und ihre Läuse zu zählen. Auch hast du bis jetzt noch keinen einzigen Goblin oder Ork gesehen, obwohl es diese doch in Weiden so häufig geben soll. Glück für sie, denn gegen deinen persönlichen, zweihändig geführten Korkenzieher hätten sie keine Chance gehabt.

Stattdessen bist du jetzt schon den halben Tag damit beschäftigt vor einer brünstigen Wildsau davonzulaufen, die dich bei einem sehr dringendem "Geschäft" im Wald überrascht hat. Dir ist so, als würdest du schon stundenlang durch diesen verfluchten Irrgarten aus Bäumen laufen und dein unschlagbarer Orientierungssinn (in Form eines Kompasses) ist dir bereits vor geraumer Zeit abhanden gekommen.

Während du gerade darüber nachsinnst, ob du die Wildsau überlisten könntest, indem du mit zehnfacher Praiosgeschwindigkeit laufen und dich somit an jedem Ort der 3. Sphäre gleichzeitig befinden würdest (Ja, dein Hirn ist in der Tat überfordert mit der Aufgabe, während des Rennens auch noch vernünftige Gedanken zu fassen), stolperst du plötzlich über einen seltsam aussehenden Pilz und dir wird kurze Zeit schwarz vor Augen. Als du die Augen wieder aufmachst, bemerkst du, daß du dich nicht mehr im Wald befindest, sondern auf einem kleinen Weg, der einen gigantischen Forst in zwei Hälften zu spalten scheint. Nachdem du dich mit einem schnellen Blick davon überzeugt hast, daß du es tatsächlich geschafft hast, die Wildsau abzuhängen, betrachtest du deine Umgebung genauer.

Die Bäume, aus denen der Wald besteht, sind seltsam verwachsen und sehen irgendwie lebendig aus. So sehr du dich auch anstrengst, du kannst nicht erkennen, um welche Art Bäume es sich handelt (was kein Wunder ist, da du im Pflanzenkunde-Unterricht öfters gepennt hast) und dich beschleicht das ungewisse Gefühl, daß du nicht mehr in Weiden bist. Auch Praios' Auge, das mitten am Himmel steht und seine wärmenden Strahlen aussendet, scheint diese Vermutung zu bestätigen - es war früher Abend, als du auf die Wildsau getroffen bist.

Praioswärts führt der Weg in unendliche Weiten und sein Ende ist kaum absehbar, im Firun hingegen kannst du eine seltsame Ansiedlung ausmachen, die neben einem kleinen Fluß gelegen ist, der irgendwo im Wald entspringt. Moment mal! Eine Stadt, hier mitten im Wald?! Noch dazu sehen die Häuser mehr als seltsam aus! Aus der Ferne erkennst du einen gewaltigen Turm in gelber Farbe, der mindestens 100 Schritt in den Himmel ragt, in der Mitte der Stadt steht ein großes Haus, das durch sein eigenartiges Zwiebeldach auffällt, etwas außerhalb der Stadt, direkt am Fluß, befindet sich ein klotzartiges Gebäude, das aus einem großen Schornstein jede Menge schwarzen Qualm von sich gibt, und auch die anderen Gebäude entsprechen nicht unbedingt deiner Vorstellung von einem idyllischen Dorf in der weiden'schen Prärie. Völlig verwirrt beschließt du